19.07. – 05.08.2024
Eva Weber ist freischaffende Gestalterin, Ausgangspunkt ihrer Arbeit sind Beobachtungen, Alltagsphänomene und das Alltägliche selbst. Sie schöpft in und aus unterschiedlichen Mikrokosmen, die sie umgeben, in denen sie sich mit anderen bewegt. Sie fragt nach Interaktion und Kontakt im Außen, sucht im Archiv vorhandener Narrative nach Fragmenten und Artefakten, die sie entgegen konventioneller Rezeption neu ordnet und sortiert, immer wieder neue Perspektiven erzeugt. Eva Weber spielt gerne – mit ihrer Kreativität, Worten und Linearität. Ihre Projekte sind Annäherungsversuche an ein Begreifbarmachen von Welt und Umgebung. (Text: Valerie Prinz)
„Für die Residency in Gmunden möchte ich mit dem vorhandenen Raum und der Natur arbeiten und ein spontanes Reagieren erlauben. Ein Wunsch ist es, die räumlichen Möglichkeiten des Gartens auch zum Erproben von Großformaten zu nutzen. Ich sehe mich meinen bisherigen Materialien Papier und Textil treu bleiben. Themen, die mich derzeit umtreiben: Komfort, Körper, Entfremdung, Lebensraum, Versorgung, Austausch, Interaktion.
IG: https://www.instagram.com/_evaweber/
https://www.evaweber.net
In ihrer Residency in Gmunden sind folgende Arbeiten entstanden:
Segel Setzen
Blaues Plateau, Weißer Textilbehang, 3 Koshis, 2024
Aufbruch und Sitzen, wie geht das zusammen? In der Sauna von Plateau Blo ganz gut. Beim gemeinsamen Schwitzen wird besprochen und diskutiert. Auf dem blauen Plateau ist ein Ort zum Ruhen dazwischen entstanden, abgeschlossen gemütlich, dennoch durchlässig. Ein Raum zum Schunkeln auf den Wellen, um die Seele baumeln zu lassen, aber auch ein Forum, wo neue Pläne entstehen können.
Notizen
100×120 cm, Textil, 4 Stück, 2024
In der Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Umgang mit Zeit und der Strukturierung um Arbeitszeit herum sind 4 Notizen entstanden, die im Kontext zu Garten und Apfelbaum weitere Bedeutungsebenen eröffnen. Durch Wind werden die Notizen lebendig, verhaspelt sich, beginnen zu pochen oder wogen ruhig. Wie verbringen wir unsere Zeit, welche Rolle spielt Arbeit darin und wie selbstbestimmt können wir über unsere Zeit verfügen? Wie können wir uns Zeit „nehmen“, wie steht es um die Erholung und wann vergessen wir die Zeit? Ein Spiel mit Sprache, Material und Umwelt.
Nimm Platz (Ich platze)
5 Liegestühle, Digitaldruck auf Textil, 2024
Die Pflanzen biegen sich vor üppiger Tracht, das Obst fällt vom Baum. Wir platzen vor Freude – oder doch vor Wut? Wo nimmst du Platz und wie viel Raum nimmst du ein? Die sommerliche Fülle im Garten und am See wurde in impulsiven Illustrationen festgehalten und auf 5 Liegestühle übertragen, die zum Verweilen und Ausruhen einladen. So wird das Bild mobil, zum Objekt, verschmilzt mit Garten und changiert mit wechselnden Plätzen. Als Gestalterin, an der Schnittstelle von bildender Kunst und Design arbeitend, hinterfragt Eva Weber gerne gewohnte Anwendungen, Sehgewohnheiten
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartner*innen!