SOZIALE KÄLTE / SOZIALE WÄRME

10. November 2024, 14 – 18h, Toscana Park, Gmunden

Draußen wird es kalt, umso schöner ist es, in die heiße Sauna zu gehen. Oft bleibt die Kälte jedoch in uns, auch wenn noch so warm eingeheizt wird. Mit allgemeiner Empathie sieht es in unserer Gesellschaft meist nicht gerade gut aus. Wir schotten uns ab, bleiben in unseren Bubbles, und lieber vergnügen wir uns online, als ein wirkliches Gespräch mit Fremden anzufangen. Soziale Kälte ist ein Symptom heutiger Lebensumstände und hat neben den Großstädten längst auch das Land erreicht. Nicht immer ist der Kontakt zwischen Bewohner:innen hier besser, oft herrscht Kontrolle statt Kommunikation, und Einsamkeit und Ausgrenzung finden hier genauso statt wie im urbanen Raum. Bevor die Sauna die Saison beschließt, wollen wir allen Freund*innen als auch neuen Besucher*innen der schwimmenden Sauna noch einmal so richtig einheizen. Setzen wir uns also dicht an dicht, reiben unsere Körper und sprechen über Utopien, in denen jede Kälte überwunden und uns immer warm ist.

Gäste: Kinga Szemessy (AT/HU) and Napsugár Trömböczky (HU) von der SVUNG Research Group mit dem Projekt Cold Comfort / Kalter Komfort
Aud den Plattformen: Installation von Artist in Residence: João Gonçalo Lopes

Durch den Besuch von Cold Comfort kann man erfahren, wie extreme Kälte und Wärme zu Lehrern werden können. Während man Interviews mit Expert*innen aus Bergsteigen, Eisskulpturkunst und experimenteller Gesundheitsforschung lauscht, stellt sich die Frage: Kann Entspannung durch Belastung erreicht werden? Diese bleibt offen. Die intensiven Wechsel zwischen den extremen Temperaturen eröffnen vielmehr eine Form der Meditation, die uns voll in den Moment eintauchen lässt. Hierbei löst sich das Ego auf und das „Öko“ tritt hervor – das Gefühl, sich angenehm unbedeutend und doch zutiefst lebendig im größeren Gefüge der Welt wiederzufinden.

Die Forschungsgruppe SVUNG, zu deren Gründungsmitgliedern die Künstlerinnen von Cold Comfort gehören, wurde 2019 ins Leben gerufen und wird von TänzerInnen sowie von Applied Theatre-MacherInnen geleitet. Sie sind aber auch in Permakultur, Waldbaden, Naturführung und Klettern ausgebildet und haben mit Tieren oder in ländlichen Gegenden gelebt. Nachdem sie verschiedene Kunstvermittlungs- und Partizipationsveranstaltungen in konventionellen Theater- und Studiosettings konzipiert hatten, beschloss SVUNG, die nicht-anthropozentrischen Potenziale partizipatorischer Kunst zu erforschen, die alle materiellen Wesen einbezieht, nicht nur menschliche Gemeinschaften.

Standort: Toscana Park, Wittgenstein Allee
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Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartner*innen!